Daimler Truck Austria auf der MAWEV 2024
Zu dieser Meldung gibt es:
Kurztext
898 ZeichenPlaintext
Robustheit, Zuverlässigkeit und Effizienz, aber auch Fahrkomfort und Aufbaufreundlichkeit: Wenn es darum geht, für den harten Alltag des Bauverkehrs die passenden Lkw auszuwählen, geht es im Kern darum. Tatsächlich stellt die Logistik auf der Baustelle mit unebenem Gelände, engen Zufahrten, wenig Platz zum Rangieren sowie dem Transport schwerer Geräte und Materialien hohe Anforderungen an die zum Einsatz kommenden Nutzfahrzeuge. Mercedes-Benz Trucks bietet hierfür ein breites Portfolio für nahezu jedes Segment. Auf der MAWEV werden neben batterieelektrischen Lkw auch die konventionell mit Diesel angetriebenen Nutzfahrzeuge einen breiten Raum einnehmen. Zu den Highlights zählen auf der MAWEV der eActros 600, ein Actros SLT für den Schwerlasttransport und verschiedene Arocs-Modelle mit diversen Aufbauten sowie der Unimog.
Das Highlight: die Österreich-Premiere des eActros 600
Im Oktober präsentierte Daimler Truck den Mercedes-Benz eActros 600 vor internationalem Publikum. Mit dem schweren Elektro-Lkw will der Hersteller den neuen Standard im Straßengüterverkehr definieren – und dies in Sachen Technologie, Nachhaltigkeit, Design sowie Profitabilität für E-Flottenbetreiber.
Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des E-Lkw von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. So wird der eActros 600 deutlich über 1.000 Kilometer am Tag zurücklegen können. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen - selbst ohne Megawattladen - macht dies möglich. Der eActros 600 wird neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) ermöglichen. Die Batterien können an einer entsprechenden Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in ca. 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden.
Das Fahrzeug ist technisch auf ein kombiniertes Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt. Mit einem Standardauflieger hat der eActros 600 in der EU eine Nutzlast von etwa 22 Tonnen. In einigen Fällen kann nationales Recht eine höhere Nutzlast zulassen. Optisch zeichnet sich der E-Lkw durch ein grundlegend neues, puristisches Design mit klaren Linien und einer aerodynamischen Form aus. Bei der Profitabilität für Flottenbetreiber soll der Elektro-Truck neue Maßstäbe setzen, womit er langfristig die Mehrheit der Diesel-Lkw im wichtigen Fernverkehrs-Segment ablösen kann.
Mercedes-Benz Trucks hat für den eActros 600 zwei unterschiedliche Nebenabtriebe entwickelt. Mit dem elektrisch-mechanischen Nebenabtrieb wird es zum Beispiel möglich, hydraulische bzw. mechanische Arbeitsausrüstungen wie etwa Kippsattel-, Schubboden- oder Siloauflieger zu betreiben. Eine weitere Lösung ist der elektrische Gleich- oder Wechselstrom-Nebenabtrieb. Bei letzterem wandelt ein Wechselrichter den Gleichstrom des Hochvoltnetzes in Wechselstrom. Somit können zum Beispiel Lösungen für Kühlkoffer oder Kühlauflieger betrieben werden. Die verschiedenen Nebenabtriebs-Anwendungen decken je nach Variante eine Leistungsspanne von 22 bis 90 kW ab und können die im Fern- und Verteilerverkehr gängigen Einsatzfälle bedienen. Die bereits heute bewährten industriellen Schnittstellen-Standards sind auch weiterhin im eActros 600 ab Werk verfügbar. Die Vorteile dieser Lösungen im Vergleich zum bisherigen dieselbasierten Betrieb bestehen insbesondere in der lokalen CO2-Neutralität sowie der stark reduzierten Geräuschbildung, was vor allem relevant für den Einsatz in Städten und Wohngebieten ist. Die kompakte Bauweise der Systeme erlaubt weiterhin den Betrieb des eActros 600 als Sattelzugfahrzeug mit Standardaufliegern – ein großer Mehrwert für Transportunternehmer, die das Fahrzeug für die unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen.
Der Actros SLT
Schwerlastzugmaschinen wie der Mercedes-Benz Actros SLT kommen für den Transport von übergroßen und schweren Bauteilen oder Maschinen zum Einsatz.
Die ausgestellte Schwerlastzugmaschine ist vom Typ Mercedes-Benz Actros 4163 LS 8x4 SLT. Sie wird angetrieben vom stärksten Mercedes-Benz Truck-Motor, dem OM 473 R6-Motor mit 15,6 Liter Hubraum. Er bietet eine Leistung von 625 PS (460 kW) bei einem Drehmoment von 3000 Nm. Die maximale Anhängelast beträgt 1.000 Tonnen. Für den Transport solch besonders großer Lasten wird der Truck im Verbund mit mehreren gekoppelten Lkw fahren. Um die Transportlasten auf die Straße zu bringen, ist das Getriebe G 280 mit einer Turbo-Retarder-Kupplung (TRK) ausgestattet. Von herausragender Bedeutung im Schwertransport ist die aufgeladene Dekompressions-Motorbremse des OM 473. Die Leistung der Motorbremse erreicht bis zu 646 PS (475 kW). Die verschleißfreie Bremsleistung beträgt zusammen mit der TRK (Primärretarder) 980 PS (720 kW).
Der SLT verfügt über ein Triple-Hinterachspaket, welches die lenkbare Vorlaufachse und die zwei Antriebs-achsen beinhaltet. Die stets stahlgefederte Vorderachse gibt es wahlweise mit einer Tragfähigkeit von 8 Tonnen oder 9 Tonnen. Die luftgefederte Vorlaufachse mit einer Tragkraft von bis zu 8 Tonnen wird elektrohydraulisch gelenkt. Die zwei Hinterachsen des Actros SLT haben eine Tragfähigkeit von 13,4 Tonnen und sind serienmäßig mit der aus dem Actros bekannten Vierbalg-Luftfederung ausgestattet. Im Heckkühlturm steckt robuste Schwerlast-Spezialtechnik: Die Anlage kombiniert die Kühlung von Motor und Turbo-Retarder-Kupplung in einem einzigen Wasserkreislauf. Beim SLT wird das Kühlsystem durch einen zusätzlichen Wasserkühler plus hydraulisch angetriebenem Lüfter ergänzt. Dies erhöht die Kühlleistung und damit die Leistungsfähigkeit des SLT. Umgekehrt wird dank des gemeinsamen Kreislaufes im Bremsbetrieb der Motorkühler mitgenutzt.
Der Arocs
Ganz gleich, ob Sattelzugmaschine, Pritschenfahrzeug, Betonmischer oder schwerer Kipper: Die Straßen- und Allradvarianten des Arocs bieten für praktisch jede Herausforderung einen besonders robusten und widerstandsfähigen Lkw. Ein besonderes Highlight bieten die innovativen, optional bestellbaren LED-Scheinwerfer. In Kombination mit der neuesten Version des Motors OM 471 ist der Arocs für jeden Ihrer Einsätze im Baustellenverkehr bestmöglich gerüstet.
Neben dem konstant wachsenden Portfolio an Fahrzeugen mit batterieelektrischen Antrieben setzt Mercedes-Benz Trucks auch im Premium-Segment der klassischen Diesel-Lkw immer wieder neue Maßstäbe. Ein Beispiel hierfür ist die dritte Generation des schweren Nutzfahrzeugmotors OM 471. Der in den Arocs-Baureihen verfügbare Heavy-Duty-Motor ist konsequent auf die Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) ausgerichtet, ohne dass darunter Leistung, Fahrdynamik oder Fahrkomfort leiden.
Einer der wichtigsten Hebel zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz bei modernen Dieselmotoren ist eine optimierte Turboaufladung. Mit der dritten Generation des OM 471 führt Mercedes-Benz Trucks zwei neue Turbolader ein, die exakt auf die vielfältigen Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Bei der verbrauchsoptimierten, für den Einsatz im Fernverkehr prädestinierten Variante liegt der Fokus auf einem möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch. Die zweite Turbolader-Variante ist auf eine hohe Leistung ebenso wie auf eine hohe Motorbremskraft ausgelegt und eignet sich ideal für den Einsatz im Schwerlast- und Bausegment.
Für noch mehr Fahrdynamik hat Mercedes-Benz Trucks außerdem den Antriebsstrang ins Visier genommen: Die neue automatisierte Getriebesteuerung PowerShift Advanced ermöglicht dabei durch die präzise Gangwahl in vielen Situationen ein schnelleres und gleichzeitig sanfteres Anfahren und Beschleunigen. Weiter optimiert wurde zudem die Fahrpedal-Parametrierung: Die sensiblere Dosierbarkeit im unteren Pedalweg ermöglicht ein feinfühligeres Manövrieren, das direkte Ansprechverhalten im oberen Pedalweg bringt ein Plus an Dynamik bei hoher Lastanforderung mit sich. Außerdem erleichtert es insbesondere das Durchfahren und souveräne Herausbeschleunigen aus dem Kreisverkehr.
Der FUSO eCanter
Seit der Einführung des eCanter im Jahr 2017 gilt FUSO, die japanische Tochtergesellschaft von Daimler Truck, als Pionier und Vorreiter bei Elektro-Lkw und arbeitet konsequent an der Umsetzung nachhaltiger, Transportlösungen. Der Next Generation eCanter schreibt diese Erfolgsgeschichte nun auf einem neuen Level fort. Im Frühjahr 2023 startete im Werk in Kawasaki, Japan und im europäischen Werk in Tramagal, Portugal, die Produktion des elektrischen Leicht-Lkw.
Um den Anforderungen noch besser gerecht zu werden, haben die Kunden nun die Wahl zwischen sechs Radständen von 2.500 bis 4.750 Millimetern sowie einem zulässigen Gesamtgewicht von 4,25 bis 8,55 Tonnen. Die Tragfähigkeit der Fahrgestelle liegt bei bis zu 5 Tonnen. Angetrieben wird der Next Generation eCanter wahlweise von einem 110 kW (Varianten mit Gesamtgewicht 4,25 und 6 Tonnen) oder 129 kW (Varianten mit Gesamtgewicht von 7,49 und 8,55 Tonnen) starken Elektromotor mit optimiertem Antriebsstrang und 430 Nm Drehmoment, die maximale Geschwindigkeit beträgt 89 km/h (abgeregelt).
Je nach Radstand stehen drei verschiedene Batteriepakete zur Verfügung: S, M und L. Die Batterien verwenden dabei die Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP). Diese zeichnen sich vor allem durch eine lange Lebensdauer und mehr nutzbare Energie aus. Das Batteriepaket in der S-Variante verfügt über eine Nennkapazität von 41 kWh und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern. Bei der M-Variante beträgt die Nennkapazität 83 kWh, die Reichweite liegt bei bis zu 140 Kilometern. Die L-Variante als stärkstes Paket bietet eine Nennkapazität von 124 kWh und eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Das ist weit mehr als die üblicherweise im leichten Verteilerverkehr pro Tag zurückgelegte Distanz. Durch Rekuperation lässt sich die Reichweite noch weiter erhöhen, was gleichzeitig die Ladepausen minimiert. Zum Vergleich: Bislang gab es beim eCanter lediglich eine Batterieoption mit einer Nennkapazität von 81kWh und einer Reichweite von bis zu 100 Kilometern.
Was das Laden der Batterien anbelangt, ist der Next Generation eCanter mit allen Netzspannungen der wichtigsten Märkte kompatibel. Die Ladeeinheit unterstützt das Laden sowohl mit Wechsel- (AC) als auch mit Gleichstrom (DC). Ladestandard ist das Combined Charging System CCS, geladen werden kann mit bis zu 104 kW. Eine DC-Schnellladung von 20 auf 80 Prozent der Kapazität ist je nach Batteriepaket in circa 24 (S), 26 (M) und 39 Minuten (L) möglich, bei einer AC-Ladung (11 und 22 kW) dauert es je nach Batteriepaket zwischen rund vier und sechs Stunden.
Der Unimog Geräteträger
Auf der MAWEV präsentiert Mercedes-Benz Trucks neben den schweren Nutzfahrzeugen auch in der Bauwirtschaft gefragte Spezialfahrzeuge wie den Unimog Geräteträger. Die große Stärke des Unimog liegt darin, dass Kunden mit nur einem Fahrzeug völlig unterschiedliche Arbeiten höchst effizient „in einem Rutsch“ erledigen können.
Im Verbund mit vielen qualifizierten Gerätepartnern entstehen individuelle Systemlösungen, die sowohl die Produktivität als auch die Auslastung eines Fuhrparks steigern. Bis zu 4 unabhängige Hydrauliksysteme im Unimog bieten Leistungsreserven für den Antrieb und die Steuerung der Anbaugeräte. Durch die Freisichtkabine mit ihrem kurzen Vorbaumaß hat man einen guten Blick auf den Arbeitsbereich, was gleichzeitig die Sicherheit erhöhen kann.
Mercedes-Benz Special Trucks rundete das Modellangebot in der schweren Klasse bis 16,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit den Typen U 435 und U 535 nach oben ab. Der in diesen beiden Typen verbaute Motor mit 260 kW (354 PS) Leistung erfüllt, wie auch alle anderen Modelle, bereits die Abgasstufe Euro VIe, welche die gesetzlichen Anforderungen an die Abgasgrenzwerte gegenüber der Vorgängernorm nochmals verschärft. Somit trägt der Antrieb des Unimog zu mehr Umweltverträglichkeit bei.
Zu den weiteren Highlights eines jeden Unimog Geräteträgers zählt auch das EasyDrive-System: Es vereint die Vorteile des automatisierten Schaltgetriebes für Fahrten bis 89 km/h mit dem hydrostatischen Fahrantrieb für stufenloses Fahren und Arbeiten im Geschwindigkeitsbereich bis 50 km/h. Vorteil: Die Arbeitsgeschwindigkeit kann unabhängig von der Motordrehzahl stufenlos eingestellt und mit der Tempomatfunktion gehalten werden. Ganz nebenbei lässt sich der Unimog so auch ohne Kupplungsverschleiß anfahren und wenden. Entscheidender Vorteil ab Werk: Vario-Pilot, die wechselbare Links-Rechts-Lenkung.
Der hochgeländegängige Unimog
Seine kompakten Dimensionen mit einem Radstand von 3850 Millimetern sowie kurzen Überhängen vorn und am Heck, seine Hochgeländegängigkeit, die große Verwindungsfähigkeit seines Rahmens und sein niedriger Schwerpunkt erweisen sich für den U 5023 bereits bei den täglichen Arbeitsaufgaben als großer Vorteil: Sie ermöglichen dem wendigen Fahrzeug mit zuschaltbarem Allradantrieb und einer Achsverschränkung bis 30 Grad ein möglichst sicheres Erreichen schwer zugänglicher Einsatzorte wie beispielsweise Baustellen unter widrigen Gelände- und Witterungsbedingungen. Der U 5023 verfügt serienmäßig über eine Wattiefe von 80 cm, ist er mit der entsprechenden Sonderausstattung ausgerüstet, lässt dies das Durchqueren von Wassertiefen bis zu 1,20 Metern zu.
Die besonderen Fahr- und Geländeeigenschaften erlauben es dem U 5023 darüber hinaus, auch im Katastrophenfall schnellstmöglich am Ort des Geschehens zu sein: Die Überquerung von Schlamm- und Geröllfeldern, aufgeschwemmten Sandarealen und aufgeweichten Untergründen ist für ihn dank seiner Watfähigkeit von 1,20 Metern ebenso möglich wie ein sicheres Vorankommen auf überfluteten Straßen und Grasflächen sowie in Unterführungen, Tunneln und Industrieanlagen. Zudem ermöglicht die synchronisierte Wendegruppe Electronic Quick Reverse schnelle Wechsel der Fahrtrichtung, die zum Beispiel das Freischaukeln im Gelände möglich machen.
Durch die hohe Motorleistung von 170 kW/231 PS, den Allradantrieb mit drei Längs- und Querdifferenzialsperren sowie die hundertprozentige Steigfähigkeit dank Geländeuntersetzung kann ein möglichst sicheres Vorwärtskommen und Rangieren selbst in extrem kritischen Situationen gewährleistet werden. Zum schnellen Erreichen des Einsatzorts stellt auch das Überfahren kleinerer Baumstämme und Felsbrocken für den U 5023 kein unüberwindbares Hindernis dar. Seine Portalachsen mit Schubrohrtechnik sorgen für große Böschungs- und Rampenwinkel, die ihm eine Bodenfreiheit von bis zu einem halben Meter verleihen.
Über Daimler Truck Austria GmbH
Die Daimler Truck Austria GmbH ist eine 100-Prozent-Tochter der Daimler Truck AG. Der Sitz des Unternehmens ist in Eugendorf. Daimler Truck Austria ist Generalimporteur der eingetragenen Marken Mercedes-Benz Trucks sowie Unimog und FUSO. Das Unternehmen koordiniert mit über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vertriebs-, Marketing- Service- und Presseaktivitäten in Österreich. Der Vertrieb erfolgt über das autorisierte Händlernetz und die von den Händlern betriebenen Betriebsstandorte. Die Servicearbeiten werden von den autorisierten Werkstätten durchgeführt. Im Jahr 2023 wurden in Österreich 1.722 Mercedes-Benz Trucks und FUSO Trucks zugelassen.